Deutschen Meisterschaften Triplette

Bronze für Neuffener Boulespieler bei den
Deutschen Meisterschaften Triplette

Werner Fix-Stenglein, Jan Knapp
und Daniel Binder sensationell Dritte

Vergangenes Wochenende fanden in Konstanz die Deutschen Meisterschaften in der Formation Triplette statt. Bei der zwei Wochen zuvor ausgetragenen Qualifikation in Eggenstein konnten sich drei Neuffener Teams durchsetzen und vertraten somit die Landesfarben beim Saisonhöhepunkt in der Königsdisziplin Triplette.

Am Samstag Morgen wurde nach der Eröffnungszeremonie sofort mit den Spielen begonnen. 128 Mannschaften aus der gesamten Republik wurden in 32 Poules a vier Mannschaften gelost. Jeder gegen Jeden, wobei die beiden erstplatzierten den nächsten Viererpoule erreichen. In der nächsten Runde werden sie verbliebenen 64 siegreichen Mannschaften in 16 Poules aufgeteilt, wieder jeder gegen jeden. Die beiden ersten jedes Pouls erreichen das 1/16-tel Finale. Von nun an geht es im KO-System bis ins Finale.

Die Neuffener Teams Armin Hogh / Patrick Fagour / Uli Binder und Andreas Alt / Werner Flammer / Joachim Janisch hatten in ihren Gruppenspielen nicht ihren besten Tag erwischt, so dass mit jeweils nur einem Sieg der Sprung in die 2. Runde verpasst wurde.

Anders dagegen die Formation Werner Fix-Stenglein / Jan Knapp / Daniel Binder, die souverän den ersten Poule überstanden. Im zweiten Poule wurden zuerst die Landeskollegen aus Mannheim und danach die Formation Hessen 11 nach einer hervorragenden taktischen Meisterleistung in der letzen Aufnahme beim Stande von 10:10 mit der letzten Kugel durch das Wegdrücken einer gegnerischen Kugel 2 Meter hinter dem Schweinchen mit 13:10 besiegt. Somit wurde das 16tel-Finale am Sonntag Morgen erreicht.

Die Auslosung am Sonntag bescherte dem Neuffener Triplette im 16tel-Finale mit Nord 2 einen unbequemen Gegner. Die Neuffener machten sich das Leben selbst unnötig schwer und vergaben mehrere Möglichkeiten, das Spiel frühzeitig zu beenden. Letztendlich setzte sich aber das mehr auf Angriff spielende Neuffener Team doch noch deutlich mit 13:9 durch.

Das Achtelfinale wurde eine rein Baden Württembergische Angelegenheit. Das Spiel gegen die Mannschaft aus Denzlingen begann sehr auf Sicherheit bedacht, wobei die spielerischen Qualitäten doch mehr auf Seiten der Neuffener Spieler lag. Mit hervorragenden gelegten Kugeln in Schweinchennähe wurde der gegnerische Schießer von Werner Fix-Stenglein immer wieder zu Fehlschüssen verleitet, so dass auch dieses Spiel deutlich mit 13:4 gewonnen wurde.

Das Viertelfinale brachte mit Bayern 5 eine Mannschaft um den Altmeister Christian Tanneur (mehrmaliger deutscher Meister in allen Formationen). Die Neuffener begannen sehr konzentriert und spielten auf die sichere Distanz zwischen 9 und 10 Metern, wissentlich um die Qualitäten der bayerischen Mannschaft, die die 6 bis 7 Meter-Distanz bevorzugt. Nach drei Aufnahmen stand es 9:0 für das Baden-Württembergische Team. Teamkapitän Jan Knapp dirigierte seine Mannschaft klug durch das Spiel, der Rest schien Formsache. Der Gegner wurde durch präzise gelegte Kugeln von Werner Fix-Stenglein und sauber geschossenen Kugeln von Daniel Binder auf 10 Meter regelrecht vorgeführt. Durch eine taktische Variante drehten die Bayern ihre Mannschaft. Christian Tanneur der als Mittelmann begann ging nun in die Legerrolle und brachte seine Kugeln immer in die Nähe des Schweinchens. Die Neuffener wurden nun zum Schießen regelrecht aufgefordert. Nach zwei Fehlschüssen waren plötzlich zwei Punkte beim Gegner. Somit nur noch 9:2 für die Neuffener. Nun begann das Spiel auf sechs / sieben Meter und das Können des Altmeisters blitzte auf. Nach 9:5, 10:5, 10:10, 10:11 schien das Spiel zu kippen. Doch plötzlich zeigte auch das bayerische Team kurz vor dem 13. Punkt Nerven. Die Bayern erspielten sich mit ihrer letzen Kugel zwar noch den Punkt (gegen 2 Neuffener Kugeln am Boden), hatten aber das drohende Ende bei noch zwei zu spielenden Kugeln der Neuffener vor Augen. Mancher Zuschauer hielt gespannt den Atem an, als Jan Knapp in den Kreis trat und versuchte die Kugel des Gegners zu entfernen. Der Schuss ging knapp vorbei und ein Aufatmen der bayerischen Mannschaft war zu verspüren. Der letzte Schuss musste sitzen um nicht mit 10:12 in Rückstand zu geraten. Die Spannung wuchs, als Jan Knapp zum zweiten Mal in den Kreis stieg. Eine lange Konzentrationsphase und der Schuss beförderte die gegnerische Kugel ins Aus. Die eigene Kugel blieb noch vor der nächstplatzierten gegnerischen Kugel liegen. 13:11 für das Neuffener Triplette. Der Jubel im Baden-Württembergischen Lager kannte keine Grenzen, das Halbfinale war sensationell erreicht.

Das Halbfinale bescherte mit Saar 1 um Nationalspieler Jo Neu mit den beiden mehrmaligen Deutschen Meistern Sascha Löh und Dirk Hoppe einen übermächtigen Gegner. Nach der ersten Aufnahme führten die Saarländer schnell mit 4:0, wobei ein Fehlschuss gnadenlos ausgenutzt wurde. In der zweiten Aufnahme hatte die Neuffener durch präzises Legespiel und einem Carreau sur Place auf zehn Meter von Dani Binder die Chance auf drei Punkte. Die letzte Kugel von Jan Knapp brachte einen Konter auf die beiden eigenen Kugeln so dass plötzlich 4 Kugeln des Gegners den Spielstand von 0:8 herstellten. Die Moral schien gebrochen. Dennoch kämpften sich die Neuffener nochmals über 1:8, 2:8 heran, doch dann setzte sich die Routine der drei Saarländer durch, die durch ein 13:2 das Finale erreichten.

Das Finale gewann Hessen 3 mit Sascha Koch, Lara Eble und Holger Madsen nach langem Hin und Her gegen die Saarländer mit 13:9.

Das Erreichen eines 3.Platzes bei einer Deutschen Meisterschaften ist für das Neuffener Triplette mit Werner Fix-Stenglein, Jan Knapp und Daniel Binder der größte Erfolg in ihrer noch jungen Karriere. Durch ihr konstantes, angriffsfreudiges, sicheres Spiel erspielten sich die Drei schnell die Sympathien der Zuschauer. Es gab nicht wenige, die den Neuffenern den Titel gegönnt hätten.

Für den VFB Neuffen sicherlich auch der größte sportliche Erfolg, der je erreicht wurde. Die VFBouler gratulieren zu diesem grandiosen Erfolg ganz herzlich.

Allez les boules, die nächsten Meisterschaften stehen an.

Joachim Janisch

19.06.2006

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